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Wunsch und WirklichkeitInklusion

Inklusion in Kindergärten und Schulen

Die bestmögliche Teilhabe an Bildung und somit eine gelungene Inklusion in Kindergärten und Schulen ist ein wichtiges und schwieriges Thema für Familien mit einem chronisch kranken oder behinderten Kind. Einem betroffenen Kind soll es ermöglicht werden, einen Regelkindergarten bzw. -schule zu besuchen, bzw. die Familien sollen die Wahlmöglichkeit zwischen Regelkindergarten bzw. -schule und Förderschule haben. Was sich gut und richtig anhört, ist in der Umsetzung außerordentlich schwer.

Deswegen versuchte das Kindernetzwerk mit seiner Veranstaltung „Inklusion in Kindergärten und Schulen – Wunsch und Wirklichkeit" Ende 2018 viele Fragen betroffener Eltern zu beantworten, denn ihre Angst eine falsche Entscheidung zu treffen ist groß. Dementsprechend die Resonanz: Der Saal der Bezirksverordnetenversammlung im Rathaus Mitte-Tiergarten war voll besetzt.

Oja Ataman vom Arbeitskreis Allergiekrankes Kind e.V. (AAK) bemängelte als betroffene Mutter eines allergiekranken Kindes generell das fehlende Verständnis für Inklusion. Das Recht eines jeden Kindes auf einen Kitaplatz müsse durch Kompromisse der Beteiligten stemmbar sein. Auch Nuran Ayten vom Institut für Situationsansatz bemängelt die noch immer fehlende Akzeptanz der Inklusion und setzt sich in ihrer Arbeit für eine vorteilsbewusste Erziehung ein. Ihr Vortrag zeigte im Alltag gängige Vorurteile auf, mit denen schon im Kindergarten aufgeräumt werden müsse.


Klaus Jürgen Heuel, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie" sowie Katrin Baumhöver, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Schulpsychologisches und Inklusionspädagogisches Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ), nahmen sich viel Zeit, um das bestehende Angebot von Förderzentren und vom SIBUZ zu erläutern. Heuel gab zu, dass die Situation in Berlin zur Umsetzung der Inklusion begrenzt, da der Fachkräftemangel einfach zu hoch sei. Vielleicht sei das auch der Grund, warum die Nachfrage an Plätzen in Förderzentren gestiegen ist.

Baumhöver beschrieb als ehemalige Schulleiterin die Umsetzung des „Inklusionsauftrag" an ihrer Schule und welche positiven Ansätze sie dort verwirklichen konnte, machte aber auch die Grenzen deutlich. Erst wenn Eltern und Schule gut zusammenarbeiten würden, könne Inklusion gelingen. Das würde aber mit jedem Fall immer wieder neu geregelt werden müssen, was Frau Ataman bemängelte. So sei Inklusion eben noch immer keine Regel, sondern die Ausnahme.

Im Plenum befanden sich viele Mütter mit chronisch kranken Kindern und hohem Beratungsbedarf, aber auch viele Mitarbeiter von Beratungsstellen, Selbsthilfeorganisationen, Kindergärten und Schulen, so dass am Ende zu einigen spezielle Fragen Tipps gegeben werden konnten, und viele mit neuen Kontakten und Anregungen nach Hause gingen.


Hier geht es zu aktuellen Positionen zum Thema Inklusion und Teilhabe ...