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Fehlbildungsglossar

Hydrozephalus

von griech. hydro = Wasser, kephale = Kopf, entsteht durch eine abnorme Erweiterung der mit Liquor (Hirn- oder Nervenflüssigkeit) gefüllten Räume innerhalb und/oder außerhalb des Gehirns. Produktion und Resorption des Liquors sind nicht im Gleichgewicht. Am häufigsten entsteht der Hydrozephalus durch ein Hindernis im Verbindungssystem der Ventrikel (Foramen Monroe zwischen den Seitenventrikeln und dem 3. Ventrikel, Aquaeductus Sylvii zwischen 3. und 4. Ventrikel, ß6ffnungen des 4. Ventrikels zum Subarachnoidalraum). Selten liegt eine Störung der Rückresorption vor (z. B. nach Entzündungen im Bereich der Pacchionischen Granulationen) oder eine Überproduktion von Liquor (z. B. bei Ependymom). Bei jüngeren Kindern mit noch nicht verknöcherten Schädelnähten führt der Hydrozephalus zu einer raschen Zunahme des Kopfumfangs ("Wasserkopf"), Hirndruckzeichen entwickeln sich erst spät. Sind die Nähte bereits verschlossen, entsteht rasch ein vermehrter Druck im Schädelinnern und das Gehirn wird durch Kompression bzw. Verlagerung geschädigt (Gefahr der Einklemmung im Hinterhauptsloch). Sobald als möglich muss eine entlastende Operation erfolgen (Liquordrainage, Beseitigung eines vorhandenen Hindernisses, Anlegen eines liquorableitenden Shuntsystems)