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SozialpädiatrieWas macht der Lockdown mit den Kindern?

02.01.2021: Statt vor Ort zum jährlichen Jahreskongress der Kinder- und Jugendmedizin jeweils im September trafen sich Pädiaterinnen und Pädiater dieses Jahr im virtuellen Raum. Der Grund dafür – die Corona- Pandemie – war selbstverständlich auch ein inhaltliches Thema der Online-Veranstaltung.

In Corona-Zeiten werden die äußeren Einflüsse auf die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie dominiert – und darunter litt und leidet diese Altersgruppe ganz besonders.

Darauf machte Prof. Peter Borusiak vom Sozialpädiatrischen Institut am Klinikum Bremen-Mitte auf dem "Kinder- und Jugendmedizin aktuell – Online-Update 2020" aufmerksam. „Alle Werte, die den kleineren Kindern früher vermittelt wurden - beispielsweise zusammenspielen oder gemeinsam essen - gelten plötzlich nicht mehr. Die Erwachsenen müssten umdenken und es den Kindern irgendwie erklären." Auch die Jugendlichen müssten erhebliche Einschränkungen hinnehmen.

Kinder und Jugendliche mit neurologischen Erkrankungen gehören allerdings wohl nicht zur Hochrisikoklientel für letale Verläufe einer COVID-19-Erkrankung. Darauf verweist eine europäische Studie, in der sich unter 582 an SARS-CoV-2 erkrankten Kindern und Jugendlichen (0 bis 18 Jahre) 26 Patienten mit neurologischen Erkrankungen befanden. Darunter waren neun mit Epilepsie und acht mit Cerebralparese. „Das sind etwas mehr, als man anhand der epidemiologischen Daten erwarten würde, aber die Zahl ist nicht so hoch, dass man von einer echten Risikogruppe ausgehen müsste", erklärte Borusiak.
Der Sozialpädiater mahnte allerdings zugleich zur vorsichtigen Interpretation dieser Ergebnisse angesichts einer noch dünnen Datenbasis.

ras