Physische und psychische Schwächen kompensierenSport mit chronisch kranken Kindern

Links/ Downloads:
Das Vorurteil, dass Sport und eine chronische Erkrankung nicht vereinbar sind, ist auch heute noch allgegenwärtig. Da Eltern, Lehrer und auch Ärzte mitunter von jeglicher körperlichen Belastung abraten, verzichten viele chronisch kranke Kinder und Jugendliche von sich aus auf den Sport. Dies beeinträchtigt aber nicht nur die körperliche Aktivität, sondern auch das Selbstwertgefühl und die Konzentrationsfähigkeit.
„Es gibt rein rechtlich gesehen überhaupt keine Hemmnisse, dass Kinder mit chronischen Erkrankungen am Schulsport teilnehmen könnten“, sagt Kathrin Jackel-Neusser, Geschäftsführerin des Kindernetzswerks, dem Dachverband der Selbsthilfe von Familien mit Kindern und jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. In diesem Bündnis sind fast alle Kinderorganisationen zusammengeschlossen, die für eine bessere Gesundheitsversorgung kämpfen.
Sie gab dem Deutschlandfunk ein Interview zum Thema, das im Januar 2023 veröffentlicht wurde ...
Wie viel Energie und Spaß Behindertensport macht, hat das Kindernetzwerk im Juni 2022 auf den Nationalen Spielen der Special Olympics in Berlin in einem Video eingefangen. Übrigens: Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in Berlin statt. Das Kindernetzwerk wird wieder dabei sein, denn wir verstehen Sport als Selbsthilfe.
Es ist nicht schwer, daran teilzuhaben, denn der Nutzen der Bewegung für die Entwicklung von Kindern ist groß.
Zahlreiche Untersuchungen belegen die Rolle der körperlichen Aktivität und der Reduktion sitzender Tätigkeiten für eine gesunde körperliche, psychosoziale und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Körperliche Aktivität hat positive Wirkungen auf das kardiovaskuläre und metabolische Risikoprofil, die motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die kognitive Leistungsfähigkeit, die muskuloskelettale Gesundheit sowie die Prävalenz von Übergewicht/Adipositas (aus Rütten und Pfeifer, 2016).
Die regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Fitness, die Knochengesundheit und das Selbstwertgefühl. Sie vermindert das Ausmaß einer Adipositas oder beugt diese gar vor und reduziert das kardiometabolische Risiko, insbesondere die Insulinresistenz und den Bluthochdruck. Hierbei gilt, dass je höher die Umfänge von körperlicher Aktivität sind, desto höher wird auch der gesundheitliche Nutzen angenommen. Zusätzlich gibt es Hinweise, dass das Ausmaß an körperlicher Aktivität im Vorschulalter die Bewegungszeit im Erwachsenenalter positiv beeinflusst.
Therapeutische Effekte von Bewegung, Spiel und Sport
Kinder mit chronischen Erkrankungen haben dasselbe Bedürfnis wie gesunde Kinder, körperlich aktiv zu sein (Hebestreit u. a. 2002). Die Möglichkeit, Bewegung, Spiel und Sport ausüben zu können, dient auch als Gradmesser für ihre Lebensqualität und Gesundheit.
Eine ungerechtfertigte Einschränkung von Bewegung, Spiel und Sport ist bei chronisch kranken Kindern kontraindiziert (Steinki & Kauth & Ulbrich 2001). Bewegung, Spiel und Sport fördern über Selbsterfahrung und Erfolgserlebnisse ihr Selbstbewusstsein und ihre Integration. Bewegung hilft, ihre körperliche Belastungsfähigkeit zu steigern.
Bei zahlreichen chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter gelten Bewegung, Spiel und Sport als wichtige Säule der Therapie. Angebote für inklusiven Sport gibt es viele. Unsere Mitgliedsorganisationen bieten viele Möglichkeiten:
> Bewegung, Spiel und Sport für junge Menschen mit Behinderung (PDF)
> Kindness for Kids - Stiftung fördert Feriencamps (PDF)
> Die inklusive DJK Sportassistenten-Ausbildung (PDF)
> Rollstuhlsport für Kinder und Jugendliche (PDF)
> Tennis - Eine Sportart für alle! (PDF)
> Das inklusive DJK-Volunteer-Team (PDF)
> Angebote des Bundesverbandes Herzkranke Kinder (PDF)
> Skifahren mit krebskranken Kindern (PDF)
Sport macht stark. Mit unserer Kampagne #MittenImLeben setzen wir uns für mehr Empowerment in der Selbsthilfe ein. Mach mit!